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Therme Stegersbach vor dem Verkauf?
Vor 15 Jahren hat Karl Reiter das Thermenressort in Stegersbach gekauft. Die Besucherzahlen haben seit dem stetig zugenommen. Seit einigen Monaten kämpft man aber mit einem Besucherrückgang. Bemerkbar macht sich das auch auf dem Parkplatz.

Nach zuletzt gesunkenen Besucherzahlen in der Therme Stegersbach, sieht Karl Reiter Handlungsbedarf. Einem Verkauf steht er gesprächsbereit gegenüber, wenngleich es auch noch keinen potenziellen Käufer gibt.

Im Gegensatz zu anderen burgenländischen Thermen, waren die Energieferien für die Therme Stegersbach kein Turbo. Auch, dass es zwischen Stegersbacher Touristikern und dem Burgenland Tourismus seit Jahren mächtig rumort, ist alles andere, als eine Überraschung. In der Kritik der Stegersbacher Touristiker standen vor allem die fehlenden Werbeaktivitäten der Marke Stegersbach, die sich durch sinkende Nächtigungszahlen mittlerweile auch bemerkbar machen würden.

Mit der Neuinstallierung von Dietmar Salmhofer als Geschäftsführer des Südburgenland Tourismus hat man sich zuletzt aber seitens der kritischen Hoteliers wieder gesprächsbereit gezeigt, wenngleich sich Karl Reiter „wenig Hoffnung auf eine bessere Gesprächsbasis mit dem Tourismusverband“ erwartet.

Die zuletzt stark gesunkenen Gästezahlen in der Therme Stegersbach — die sich auch der Öffentlichkeit in Form von leeren Parkplätzen des Öfteren zur Schau stellen — will Reiter aber nichts schön reden.

Karl Reiter, Hotelunternehmer
„Wir haben nichts geändert, wir haben das gleiche gesunde Wasser, wir haben die Temperatur aus Energiegründen nicht heruntergesetzt. Wir hatten in den Weihnachtsferien Tage, an denen wir voll waren. Aber jetzt bei dem milderen Winterwetter oder wenn die Leute Schi fahren, da können wir nicht konkurrieren“, sagt Reiter selbstkritisch.

Burgenland Tourismuschef Dietmar Tunkel will angesichts der Gästeflaute in der Therme Stegersbach nicht viel sagen, nur „dass, das neue Tourismusgesetz natürlich im gesamten Land gilt. Wir arbeiten auf gleicher Basis, mit identer Finanzierung, dem selben Marketing und den selben handelnden Personen sehr erfolgreich auch in den Thermenregionen Frauenkirchen, Lutzmannsburg und Bad Tatzmannsdorf.

Diese drei Thermen liefern Rekordergebnisse und setzten aufgrund hervorragender Qualität und moderner Ausstattung hohe Preise durch und die umliegenden Regionen leben von diesen Betrieben. Der Rückgang der Nächtigungszahlen in Stegersbach liegt also weder an der neuen, modernen und schlanken Tourismusstruktur noch am Marketing oder der Vermarktung.“ Dass aber mittlerweile Handlungsbedarf besteht, sieht auch Karl Reiter. „Über kurz oder lang, müssen wir uns etwas überlegen“, ist Reiter überzeugt.

Und auch angesprochen auf einen möglichen Verkauf der Therme Stegersbach, hat Karl Reiter eine Antwort parat: „An uns ist bislang niemand herangetreten, aber ich bin da ganz offen. Wir brauchen die Therme nicht unbedingt für den Betrieb des Hotels. Wir haben dem Land Burgenland als privater Betreiber in den letzten Jahren sicherlich einen doppelstelligen Millionenbetrag erspart, aber wir haben mittlerweile einen Abgang von einer halben Million Euro im Jahr und das ist noch mit den alten Energiepreisen gerechnet. Wir sind auf jeden Fall gesprächsbereit.“

Wissenswertes

1997 wurde das Golfhotel Birdie-Therme von Robert Rogner eröffnet, 1998 erfolgte die Eröffnung der Kumpf-Therme Stegersbach. 46,5 Millionen Euro wurden investiert.

Die WiBAG übernahm die Therme im Jahr 2000 und hat die Anlage um 36 Millionen Euro saniert und erweitert.

Im März 2008 wurde das Thermenressort an den Tiroler Hotelier Karl Reiter verkauft.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Rechnungshof kritisierte in einem Prüfbericht aus dem Jahr 2012, dass der WiBAG ein Eigenmittelverzehr in der Höhe von rund sieben Millionen Euro entstanden sei.

2018 stellte der Rechnungshof dann in einer Follow-Up-Prüfung der WiBAG bei der Verkaufsabwicklung der Therme ein gutes Zeugnis aus.

Im Bericht hieß es, dass die Empfehlungen aus dem Vorbericht umgesetzt worden sind. Aber auch eine Fehleinschätzung dokumentierte der Rechnungshof. Beim Verkauf von Grundstücken sei man von einem Erlös von rund zwei Millionen Euro ausgegangen. Laut Rechnungshof seien die Grundstücke aber nur 114.000 Euro wert gewesen. Er lag damit um rund 1,86 Millionen Euro signifikant unter der Annahme der WiBAG in der Höhe von 2 Millionen Euro.

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